Die Lady auf den Klippen by Brenda Joyce

Die Lady auf den Klippen by Brenda Joyce

Autor:Brenda Joyce [Joyce, Brenda]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783864940910
Herausgeber: Cora
veröffentlicht: 2013-01-08T16:00:00+00:00


Kapitel 12

Als Blanche gegangen war, hinkte er zur Tür und schloss sie. Dann starrte er sie einfach nur an, während sich seine Gedanken überschlugen. Nie hätte er einen Heiratsantrag von Blanche Harrington erwartet.

Sie musste verrückt sein, wenn sie ihn als passenden Ehemann für sich ansah. Er war düster, sie heiter. Sie war gut – zu gut für ihn. Und sie könnte es so viel besser treffen!

Er bemerkte, dass es ihm schwerfiel zu atmen. Er hatte die Fassung verloren. Denn eine Heirat mit einer solchen Frau, das wäre, als würde ein Traum wahr werden. Abgesehen davon, dass er von so etwas nicht träumte. Nicht mehr.

Zitternd und erschüttert hinkte er zum Fenster und starrte blicklos hinaus. Sein Zorn war verraucht. Hier auf dem Land kamen sie gut miteinander zurecht. Offensichtlich hatte ihre neue Freundschaft sie zu so unvernünftigen Gedanken bewegt. Aber in der Stadt? Dort würden sie nicht harmonieren. Er würde sie enttäuschen und im Stich lassen.

Und eine Vernunftehe? Aus finanziellen Gründen und mit getrenntem Leben?

In seinen Schläfen pochte es. Er wollte nicht heiraten, schon gar nicht aus Vernunftgründen – oder aus finanziellen. Und nur ein Narr würde sich vorstellen können, getrennt zu leben von einer Frau wie Blanche Harrington! Und er war kein Narr. Wenn er ihren Antrag annahm, dann würde er mit ihr zusammen sein wollen, so oft wie nur möglich, das hatte er aus den vergangenen Tagen gelernt.

Rex versuchte, die Lage in Ruhe zu überdenken. Er verachtete die Gesellschaft, das hatte er schon immer getan. Es war kein Geheimnis, jeder wusste das. Das würde sich nie ändern – er war ein einfacher Mann, mit einem einfachen Geschmack. Und das wusste Blanche! Sie hatte nicht klar überlegt.

Ja, sie waren Freunde. Er freute sich, dass sie ihn mochte – wie sie gerade gesagt hatte. Bei ihm hingegen war es mehr als das. Und dann war da noch die aufkeimende Leidenschaft. Offensichtlich fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Aber Freundschaft und Leidenschaft waren noch keine Garantien für eine glückliche Zukunft. Denn wenn er sich entschied, in der Stadt zu leben, seine wahre Natur verleugnete und sich zwang, sich in die Gesellschaft einzufügen, dann würde er irgendwann scheitern, egal, wie sehr er sich bemühte. Es war ihm nicht gegeben, den Damen und Herren des ton zu gefallen. Selbst wenn er eine charmante Maske aufsetzte, würde er an seine Grenzen kommen. Konversation war nicht seine Stärke, und er war weder wahrhaft charmant noch geistreich. Außerdem kannte bereits jeder die Wahrheit über ihn.

Und wenn er in der Stadt wohnte, würde er sein Leben hassen. Schon jetzt war er verbittert. Aber er würde das Leben in der Stadt nicht gänzlich hassen, denn sie wäre der Lichtblick in seinem ansonsten so düsteren Leben. Sie wäre seine Oase in der Wüste.

Plötzlich stellte er sich vor, der Herr von Harrington Hall zu sein. Er malte sich aus, wie er mit seinem Verwalter in der Bibliothek ein Gespräch führen würde, und danach durch die endlosen Gänge wanderte, um Blanche zu treffen – seine Gemahlin! –, die in einem der Salons entspannt mit ihren Besuchern plauderte.



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